27 September 2005

Hallo, geht's noch?

Aloha, liebe Gemeinde!

Heute morgen war ich doch tatsächlich kurz davor, einer Kundin an die Gurgel zu gehen! Wieso? Nun, dass ist schnell erklärt:

Es ist kurz nach 10 Uhr und das Geschäft läuft langsam an. Nette freundliche Kunden, mit denen man auch kurz schnacken kann, lassen einen spüren, dass man sich definitiv für den richtigen Job entschieden hat. Doch was ist das? Nach einiger Zeit spürt man schon im Vorfeld, wenn sich "Problemfälle" der heimischen Burg bzw. dem geliebten Tresen nähern. Obi Wan würde es mit den glorreichen Worten beschreiben: "Ich spüre eine starke Erschütterung der Macht, Luke!"

Nun gut, Obi Wan gibt es nur im Kino und ich heiße Matthias, aber da war wirklich was. Eine etwas ältere Dame (in Fachkreisen auch "Silberlocke" genannt) näherte sich mir und ich sah schon das weiss in ihren den Augen. Ich schmetterte ihr mein freundlichstes "Guten Morgen" entgegen und lauschte also ihrem Wunsch.

Lady Lockenlicht wollte Karten für eine Weiland-Lesung (der geneigte Leser erinnert sich: eine Buchhandlung). Ich also flugs an unsere Schublade und nachgesehen, was wir haben. Ok, ihre Lesung liegt hier noch nicht, also will ich ihr kurz die Umstände erklären und bei einer Schwesterkasse anrufen, die auch in einer Weiland-Handlung liegt. Die können einem armen Azubi nämlich weiterhelfen. Doch zu früh gefreut: Black, ääh Grey Beauty schmettert mich zu und mosert auch noch, dass ich jetzt nicht privat telefonieren solle. Der hinter ihr stehende Kunde spanischen Ursprungs verdreht nicht nur die Augen, er redet auch schon auf sie ein, dass sie sich etwas zurücknehmen solle.

Kurze Werbung: Besuchen sie Spanien, von dort kommen echt tolle Leute! Viva Espagna!

Nun ja, plötzlich verschwindet die Furie, um ein Veranstaltungsprospekt von Weiland zu holen. Das ich den Termin schon vorher wusste, und mir der Flyer nicht weiterhilft, kam bei der Kundin nicht an. Anstelle jetzt in Wandsbeck anzurufen, habe ich lieber den netten Spanier bedient. Hätte ich das Geld gehabt, ich hätte ihm seine Karten geschenkt! Wir sind also gerade im Beratungsgespräch, da tanzt Oma'n wieder an und meckert, ich solle sie jetzt sofort weiterbedienen. Klar, ich halte den Betrieb über 5 Minuten für die Seniorin auf und warte bis sie wiederkommt. Bin ja auch der persönliche Leibsklave. Mein Lieblingsspanier war ganz cool und meinte nur, ich soll mal die Nervensäge ruhig bedienen, sein Blutdruck schiesst schon ungesund nach oben.

Lange Rede gar kein Sinn, die Oma bekam Karten ihre Karten und machte sich endlich vom Acker. Das ich ihr die hätte gar nicht geben dürfen, erfuhr ich dann später von meiner Kollegin. Hätte ich das nur vorher gewusst! *seufz*

Hoffentlich werde ich im Alter nicht auch so unglaublich penetrant! Und wenn doch: Liebe Enkel in Spe, wenn euer Opa shayze-schrullig wird und es nicht merkt, dann erlöst mich bitte per doppelläufiger Schrotflinte davon! *hähähä*

Jute Nacht,
der Misanthrop

16 September 2005

Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Liebe Leute, heute Abend möchte ich ein wenig ernst werden und euch an unser großartiges Grundgesetz erinnern, vorallem an den ersten Paragraphen:

Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Wieso ich an einem Freitag Abend so etwas auspacke? An einem Tag, an dem unsere Spaßgesellschaft schon fast wieder komplett abgefüllt ist? Ich tue dies, weil ich heute eine wunderbare Kundin hatte.

Heute Mittag kam eine sehr gebrechlich wirkende Dame zu mir und wollte wissen, was Karten für "König der Löwen" kosten. Obwohl man ihr angesehen hat, dass sie schwerbehindert ist, habe ich sie nicht danach gefragt (gibt eine Ermäßigung an manchen Tagen). Erst, als sie mich nach einer Ermäßigung für Schwerbehinderte gefragt hat, habe ich ihr gesagt, dass es diese ab 70% gibt.

Sie teilte mir mit, dass sie zu 100% Behindert sei und gerne die genauen Preisen wissen wolle. Als sie anfing ihr kleines Büchlein herauszuziehen, habe ich ihr schon gesagt, dass ich ihr natürlich sämtliche Preise kurz aufschreibe. So wie ich es schon x-Mal für vorherige Kunden getan habe. Während ich schrieb hat sie sich kurz hingesetzt und als ich fertig war, brachte ich ihr den Zettel. Sie bedankte sich herzlich und zog von dannen.

Nach ca. 2h kam sie wieder zu mir an den Tresen und fragte, ob ich mal kurz hinter die Flyerständer kommen könnte. Erst dachte ich, sie wolle Karten bestellen und es sei ihr peinlich vor meinen Kolleginnen zu sagen, dass sie zu 100% Schwerbehindert ist. Sie zog aber eine kleine Dankeschönkarte aus ihrer Tasche und gab sie mir mit den Worten, dass sie noch nie so höflich und zuvorkommend behandelt wurde, wie von mir! Normalerweise würde man sie viel schlechter behandeln, wenn sie alleine unterwegs wäre!

Muß ich noch hinzufügen, dass ich Tränen der Rührung im Auge hatte? Verdammt, ist unsere Gesellschaft echt so roh? Liebe Frau ohne Namen, ich grüße sie hiermit noch einmal ganz herzlich und sage ihnen ganz ehrlich: es müsste mehr Menschen wie sie geben!

Und wenn wir schon dabei sind: Hallo Papa, alles gute zum Geburtstag! Hab dich lieb!

Einen schönen Abend,
Matthias

11 September 2005

I'll be back!

Joah, das sagte nicht nur Arni in Terminator 1-3, sondern auch ein kleiner Berliner, den es nach Hamburg verschlagen hat! Ok, und was soll ich sagen, außer: "Hier bin ich wieder!"

Und wem haben wir das zu verdanken? George Double Uuuuu? Bill Gates? Superman? Batman? Nein, wir verdanken das meinem geschätzen Kollegen 5v3n! (für die Normalsterblichen: Sven) vom QDSL-Support-Board (s. Link-Liste auf der rechten Seite). Dieser Superheld der CPUs hatte einen Tipp für mich parat, der so einfach und doch gleichzeitig so genial war, dass ich ihm heute und hier mit diesem Beitrag huldige.

Solltet iht also einmal in der Wildnis unterwegs sein und euer Rechner streikt, dann zieht iht natürlich euer Multimeter. Aber halt, was, wenn ihr keins dabei habt? Tja, dann kommt jetzt Svennies Tipp:

http://info.electronicwerkstatt.de/bereiche/stecker/atx_netzteil.html

Dort wird zwar auch ein Multimeter benötigt, aber jetzt kommt Sven mit einer wahrhaft elektronischen Blutgrätsche, die die gegnerische Abwehr umhaut: einfach Festplatte, CD-Laufwerk und Co. ans Netzteil klemmen, manuell anschmeißen und wenn sie laufen, dann ist es wenigstens nicht das Netzteil, das kaputt ist!

Dank diesem Tipp konnte ich mir den Ausbau meines Mutterbretts (neudeutsch: Motherboard) sparen und mußte nur ein neues Stromgebergerät besorgen. Wie es dabei um die Umsetzung vom geltenden Recht (sprich Garantie) bestellt ist, verschweige ich lieber. Gibt nur ein Magengeschwür! ;-)

Also, willkommen zuhause oder so...

Der Matze

04 September 2005

Verdammt, verdammt, verdammt!

Moinsen ihr da draußen!

Kennt ihr das, es gibt Tage, da will man das Aufstehen wieder komplett rückgängig machen? Ich habe heute so einen Tag! Der Tag beginnt damit, dass ich die Post durchsehe und den Brief vom Wohnungsamt entdecke, auf den ich so lange gewartet habe. Mein Azubi-Gehalt ist nämlich so klein, dass ich selbst von Hartz IV-Kandidaten bemitleidet werde. Also war ich mal wieder beim Amt. Die haben mir damals schon mal weitergeholfen. Doch was sehen meine entzündeten Augen? Eine Absage?

Nachdem ich mit meiner Mitbewohnerin das Amtsdeutsch mehrmals durchgearbeitet hatte, stellten wir fest, dass keiner von uns weiß, warum ich eine Ablehnung erhalten habe! Sollte so ein Amtsvollpfosten tatsächlich meine Mitbewohnerin als Familienmitglied eingestuft haben, dann empfehle ich mal den Vorruhestand! Naja, ich habe erst einmal einen zweiseitigen Widerspruch eingelegt, der morgen früh persönlich von mir im Rathaus abgegeben wird!

Und das auch nur mit viel Glück! Denn ich war kaum fertig mit dem tippen am Rechner, da machte mein Rechner *klick*! Jawohl, ihr habt richtig gelesen. Er piepste nicht, sondern ging einfach aus. Und jetzt das komische: er ging nicht mehr an! Man, was habe ich hysterisch gelacht. Lustig, oder?

Mein geliebter Rechner ist einfach so kaputt gegangen! All die unbeantworteten Mails, all die Daten. Ich weiß nicht einmal, ob die Festplattten in Mitleidenschaft gezogen wurde?! Himmel, A****h & Zwirn!!!

Sollte einer von euch da draußen sich wundern, dass ich nicht auf seine Mail antworte... ich kann es nicht! Ich sitze hier schon an einem Fremd-PC und bin froh, dass ich noch meine GMX-Adresse plus Passwort kenne. Wenigstens eine von ca. 15 Mailadressen. Mist.

Muß wohl heute noch mal an die Elbe gehen und einen Baum anschreien. Obwohl, bei meinem Glück passiert mir was dabei. Ich verkriech mich lieber wieder unter der Bettdecke. Frei nach Scarlett O'Hara (Vom Winde verweht): Morgen ist auch noch ein Tag... *schnüff*

Oh, ach ja: Sollte mich morgen einer extrem schief von der Seite anquatschen... Lauf, Gringo! Lauf weit, lauf schnell, lauf lange... nur lauf zur Hölle! *grrrrr*